Eine kurze Session hat ihre Vor- und Nachteile für Oberberg
Kamelle-Regen in Ründeroth. Foto: rundschau-online.de
Am 10. Februar ist schon Aschermittwoch und damit alles wieder vorbei. Die Karnevalssession 2015/16 ist also vergleichsweise kurz. Ist das ein Nachteil für die Karnevalsvereine? Oder hat es sogar seine Vorteile?
Es ist nicht mehr lange hin, bis die fünfte Jahreszeit ihren Höhepunkt erreicht. 30 Mal werden wir noch wach – dann steht uns schon Weiberfastnacht ins Haus. Am 10. Februar ist schon Aschermittwoch und damit alles wieder vorbei. Die Karnevalssession 2015/16 ist also vergleichsweise kurz. Ist das ein Nachteil für die Karnevalsvereine, die ja eine bestimmte Anzahl von Veranstaltungen in eine kürzere Zeitspanne packen müssen? Oder hat es sogar seine Vorteile?
Wir haben uns in einigen oberbergischen Vereinen umgehört.
KG Närrische Oberberger
Reinhold Müller ist Senatspräsident und Pressesprecher des größten oberbergischen Vereins, der KG Närrische Oberberger aus Engelskirchen. „Eine kurze Session hat Vor- und Nachteile“, sagt er. „Die Termine überschlagen sich ein bisschen.“ Aber dafür gebe es keine Löcher in den Ablaufplänen, etwa bei den Tollitäten. „Wenn der Prinz zwischen zwei Auftritten eine Pause von zwei oder drei Stunden hat, kann er nicht nach Hause, weil es sich nicht lohnt, und das Schmölzchen geht Kaffee trinken.“ Die Gefahr: Alle fallen in ein Loch, müssen danach erst wieder auf Betriebstemperatur kommen.
Reinhold Müller von der KG Närrische Oberberger.
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In einer allzu kurzen Session kämen hingegen vor allem die Wagenbauer in die Bredouille, so Müller. Die hätten in Engelskirchen schon im November ihre Tätigkeit aufgenommen. Eine längere Session bringe den Vorteil mit, dass man flexibler planen kann: „Wenn man mehr Zeit hat, kann man einfach eine Woche später anfangen – zum Beispiel nächstes Jahr“, erklärt Müller. 2017 fällt der Rosenmontag nämlich auf den 27. Februar.
Noch mal deutlich länger war die „fünfte Jahreszeit“ vor fünf Jahren, erinnert sich Müller. „Die Session ging bis zum 8. März. Auch das war eine Herausforderung. Da ist es schwer, die Leute durchgehend zu motivieren.“ Trotzdem bleibe unterm Strich: „In diesem Jahr sind wir völlig entspannt.“
Ründerother Karnevalsverein
Der Präsident des Ründerother Karnevalsvereins sieht keine Probleme durch die kurze Session: „Sie ist zwar komprimierter, aber nicht schwieriger“, sagt Bernd Vorländer.
Bernd Vorländer ist RKV-Präsident und Stimmungssänger.
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Der organisatorische Aufwand sei natürlich größer, aber er betrachte die kurze Session eher als Vorteil, da keine Probleme bestünden, alle Wochenenden mit Terminen zu belegen und es keinen Leerlauf gebe. Vorländer kämpft eher mit Terminüberschneidungen seiner „Doppel-Rolle“ – als Präsident einerseits und Mitglied der Karnevalsband „Six-Pack“ andererseits: „Aber so ist das eben, wenn man auf zwei Hochzeiten tanzt. Man kann nicht mal kurz das Mikrofon weglegen und in die Präsidentenjacke schlüpfen.“ Die Unterstützung seines Vereines macht es ihm trotzdem möglich, beiden Tätigkeiten nachzugehen.
KG Rot-Weiß Denklingen
Juppi Steinfort, Sprecher der Denklinger KG Rot-Weiß.
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Der Pressesprecher der KG Rot-Weiß Denklingen, Franz Josef Steinfort, ist nicht so optimistisch: „Die Session ist zwar kurz und knackig, aber das ist für unseren Verein kein Vorteil.“ Steinfort hätte lieber zwei Wochen mehr Zeit gehabt. „Für diese Session sind über 100 Auftritte geplant. Wir mussten ein bis zwei Termine mehr pro Tag einplanen als in der vergangenen Session.“ Trotzdem werden alle Auftritte ungekürzt stattfinden, verspricht er.
KV Bielstein
Für Michael Röser, 1. Vorsitzenden des KV Bielstein, hat die kurze Session weder Vor- noch Nachteile. „Wir haben natürlich die gleichen Auftritte wie im vergangenen Jahr, die statt in zweieinhalb Monaten in einem Monat stattfinden müssen.“
Michael Röser, Vorsitzender des KV Bielstein.
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Für das Prinzenpaar sei es natürlich anstrengender, aber die Organisation sei kein Problem. Mit der Planung wurde entsprechend früh begonnen. Auch die Tanzgruppen proben seit Anfang Herbst.
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