Die Highlights der kommenden Karnevalssession
Mit einer Mischung aus Vorstellabend und Gala hat am Samstagabend der Klub Kölner Karnevalisten (KKK) im Maritim-Hotel am Heumarkt sein 66-jähriges Bestehen gefeiert.
Etablierte Künstler und Newcomer standen auf dem rund sechsstündigen Programm, das vom Orchester Helmut Blödgen begleitet wurde.
Moderator Marc Metzger (l.) im Duett mit Tino Selbach – zusammen boten sie reinsten Slapstick. Foto: Martina Goyert
Die Überraschung
Einen Auftritt wie David Copperfield legt Marc Metzger hin: Er steigt aus einem Spind, der zunächst leer zu sein scheint, und stellt sich als Moderator vor. Den Rest des Abends überzeugt er mit frechen Sprüchen („Nehmen Sie Platz, das ist keine Messe, sondern ein Vorstellabend“) und mit Haltung („Zillchen, Hänneschen und Millowitsch gehören ins Fernsehen.“).
Reinsten Slapstick liefert er sich als „doppelter Metzger“ mit Doppelgänger Tino Selbach. Das Ende der Gala moderiert er im Bademantel – eine Hommage an Udo Jürgens („Mit 66 Jahren“).
Die Neuheit
Die „Geschwister in der Bütt“ Lena (11) und Niklas Milewicz (15) laufen sich warm für die großen Karnevalsbühnen.
Bruder und Schwester aus Alsdorf witzeln über die Pubertät („Deine Freundin bekommt keine Pickel mehr – kein Platz mehr“), Ökos („Vegetarier haben keine Kinder, sondern Sprösslinge“) und Google Earth („Warum liegt in unserem Garten eine blaue Plane? Damit es im Netz aussieht, als hätten wir auch einen Pool.“).
Harry und Achim zeigten ihr Können auf der Gala. Foto: goy
Der Favorit
Vorsicht, das Trömmelchen jeit in dieser Session etwas schneller als gewohnt! Die junge Formation „Druckluft“ – fünf Trompeten, drei Saxofone, ein Mellophon, eine Posaune plus Rhythmusgruppe – heizt dem Publikum mit Guggenmusik ein.
Beschleunigt und bunt gemischt werden Karnevalshits wie „Leev Marie“, der „Säbeltanz“ und Pophits wie „I Like to Move It“. Ein Augenschmaus sind die Jungs in knallbunten Anzügen und die Damen in Paillettenkleidern zudem.
Der beste Redner
Die Putzfrau im Glitzerkittel Achnes Kasulke (alias Annette Eßer) überzeugt mit den meisten Pointen zum aktuellen Tagesgeschehen.
Zwei Kostproben: „Ich bin mit Erwin 35 Jahre verheiratet – das haben Brad und Angelina nicht geschafft“ und „Ich bin schrill, ich bin bunt – ich kann froh sein, dass ich auf dem Weg hierhin nicht eingefangen wurde, weil sie mich für ein Pokémon gehalten haben.“
Die beste Musik, die besten Tänzer, der beste Mottobezug
Die beste Musik
Der Nachfrage am CD-Stand im Foyer nach zu urteilen, sind die Domstürmer der Publikumsliebling. Die Band um Sänger Michael Nauber spielt unter anderem „Ohne Dom ohne Rhing ohne Sunnesching“ und eine Swing-Version von „Happy Weekend“.
Die „Jungen Trompeter“ sorgen mit „Colonia“ (zur Melodie des spanischen Operetten-Klassikers „Valencia“) für ausgelassene Stimmung. Ins Ohr geht auch „Ob Kölsch, ob Pils, ob Alt (de Hauptsach es, et knallt)“ von den „3 Colonias“.
Ist das ein Trinklied oder schon eine Parodie? Die jungen Frauen von „Rockemarieche“ dürften mit ihrem Rockabilly-Sound vor allem wieder in jungen Formaten wie „Deine Sitzung“, wo sie 2014 ihr Debüt feierten, sehr gut ankommen.
Die besten Tänzer
Kaum zu vergleichen, aber alle auf hohem Niveau: Die Dellbrücker Boore zeigen ihr „Schnäuzer-Ballett“ – eine liebevolle Parodie, in der alle Rollen vom Tanzmariechen bis zum Pferd von Männern gespielt werden.
Die Dellbrücker Boore mit ihrem „Schnäuzer-Ballett“. Foto: goy
Professionell zeigen sich auch die Schlebuscher, die zudem den Moderator Marc Metzger in die Luft befördern. Spektakuläre Hebefiguren zeigen auch die Tänzer von Colonia Ruut Wieß.
Der beste Mottobezug
Das Sessionsmotto „Wenn mer uns Pänz sinn, sin mer vun de Söck“ wird von den Künstlern kaum aufgegriffen. Bis zum Auftritt der „Rabaue“, die ein Medley mit Melodien aus Disney-Filmen präsentieren.
Die Rabaue mit einem Medley mit Melodien aus Disney-Filmen. Foto: goy
