Kölsche Bands gründen „IG Sixpack“
Am 12. November sind wieder alle kölschen Top-Stars bei „Immer wieder kölsche Lieder“ in der Arena. Darunter sind sechs Bands, die eine Lobby-Gruppe gegründet haben. Foto: Daniela Decker
Worum soll es zukünftig im Zusammenschluss der karnevalistischen Topstars von Paveiern, Brings, Höhnern, Bläck Fööss, Kasalla und Cat Ballou gehen?
„Konkret wollen wir uns erst einmal nicht öffentlich äußern“, so Höhner-Sänger Henning Krautmacher. Nur so viel: „Ich finde es gut und absolut angemessen, dass wir zusammen an einem Tisch sitzen.“
Neues Sprachrohr
Nach EXPRESS-Informationen möchte die „IG Sixpack“ künftig Sprachrohr sein und bei der Programmgestaltung ein Wörtchen mitreden.
Beispiel 11.11. auf dem Heumarkt: Dort fordert die „IG Sixpack“ unter anderem Lizenzgelder vom WDR für die Übertragung. Denn alle Bands traten bislang kostenlos auf und die gesamten TV-Gelder wanderten in Form eines Produktionskostenzuschusses über das Festkomitee an die Ostermann-Gesellschaft.
Gleiches gilt für viele andere Veranstaltungen im Karneval, bei denen Eintrittsgelder genommen werden, die Bands aber kostenlos aufspielen.
Peter Brings: „Das wird kein elitärer Kreis von sechs Bands bleiben.“ Foto: dpa
Krautmacher: „Wir wollen mit verschiedenen Dingen auch kritisch ins Gericht gehen.“
Heißt im Klartext: Wo die kölschen Bands künftig auftreten, wollen sie auch gemäß ihrer Leistung partizipieren! Denn ein gewichtiges Argument der IG ist, dass über 30 Prozent an Benefiz-Auftritten schon mehr als kulant sind.
Andere Bands nicht informiert
Es ist bislang ein Vorstoß dieser sechs großen Bands. Auf EXPRESS-Nachfrage versicherten andere Gruppen, offiziell nichts von der „IG Sixpack“ zu wissen.
Ob Räuber, Klüngelköpp, Domstürmer, Querbeat, die Micky Brühl Band, Funky Marys oder andere – sie wurden von ihren Kollegen bislang nicht über die Gründung der Lobby-Gruppe informiert.
Kritik von Veranstalter
Auch Veranstalter sehen den Zusammenschluss kritisch. „Es ist eine Frage, wie man miteinander umgeht. Aber ich sehe nicht ein, dass die Bands mir mein Programm und Gagen vorschreiben“, so ein Top-Veranstalter der Szene.
Peter Brings dagegen möchte in einen Dialog eintreten und die Schärfe herausnehmen: „Das wird kein elitärer Kreis von sechs Bands bleiben, da sollen ja alle etwas von haben. Aber es war wichtig, dass wir uns im kleinen Kreis treffen und über die Dinge reden.“
Brings sagt auch: „ Deshalb ist das keine Revolution und ich verstehe die Aufregung gar nicht.“
Christoph Gros (Pavement Records), Sprecher der „IG Sixpack“: „Wir werden mitteilen, wenn es erste konkrete Ergebnisse gibt, die wir verhandelt haben. Die Mitglieder anderer Bands können sich gerne bei Fragen an uns wenden.“
Bleibt abzuwarten, wie sich die Künstler untereinander und mit den Programmgestaltern einigen.
Quelle: express.de
